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20100417

“The best thing about the future is that it comes only one day at a time.”

„ Jugendlichen haben das Gefühl, unerwünscht zu sein. Das ist der Nährboden für die untergründige Angst, zu denen zu gehören, die scheitern. Gerade die jungen Mädchen haben große Zukunftsängste. Und das, obwohl sie in Schule und Ausbildung viel besser abschneiden als Jungen.“

Gefühle, welche Generation lässt sich mehr von Gefühlen und Trieben leiten, als unsere? Das Gefühl der Unerwünschtheit ist aus unserem aktuellen Leben nicht mehr weg zu denken, wobei es oftmals deplaziert ist.

Wer oder was ist für dieses doch so starke Gefühl verantwortlich? Oder ist es doch alles nur Einbildung? Zweites ist klar auszuschließen. Ein eingebildetes Gefühl, welches eine ganze Generation bestimmt und bewegt ist unwahrscheinlich. Also, woher kommt dieses Gefühl?

Die Gesellschaft trägt den größten Teil dazu bei. Es ist schwer einzuordnen in welchen Dimensionen sie uns dieses Gefühl vermittelt, jedoch ist festzuhalten, dass es allgegenwärtig ist, wie eine über einen bestimmende Macht, welche unausweichlich ist. Man fühlt sich verfolgt, fast schon paranoid, man wird die Gedanken daran einfach nicht los. Das ist ein Problem. Jeder von uns hat große Pläne, jeder von uns weiß, was er will. Wieso geben wir uns sonst solch eine Mühe jeden Tag aufs neue unser Bestes zu geben? Nicht aus Spaß.

Unser Leben ist durch Werte wie Fleiß, Disziplin und Ehrgeiz geprägt. Werte, welche von den Älteren schon lange als abgeschrieben galten finden in unserem Leben einen ganz neuen Platz und Stellenwert. Besonders in der Zeit kurz vor dem Schulabschluss, in der Zeit, in welcher uns ein gesellschaftlicher Wandel unseres Lebens bevor steht, werden diese Werte immer geschätzter.

Aber wer hat keine Angst vor einem Wandel seines Lebens? Wir bekommen verstärkt von Jugendarbeitslosigkeit und fehlenden Perspektiven zu hören. Die Politik möchte etwas da gegen unternehmen, passieren tut jedoch wie immer nichts. Solch mediale Einflüsse erleichtern einem eine Umstellung auf neue Lebensverhältnisse keinesfalls. Doch muss das Leben weitergehen.

Die Gesellschaft trägt auch insofern zu dieser Gefühlslage und zu den Ängsten bei, indem jeder von uns immer mehr erfährt, dass man über seinen Intellekt definiert wird. Entweder gehörst du zur Elite, oder du bist nicht einsetzbar für die Gesellschaft.

Gehöre zu den Besten, dann ist dir hoffentlich ein Platz für eine gute Zukunft gesichert. Unsere Gegenwart ist durch ständiges Streben nach Anerkennung und Macht geprägt. Bist du nicht bereit alles zu geben, bist du schnell nicht mehr aktuell und gefragt.

Arbeiten um zu Leben oder Leben um zu Arbeiten, ist wohl die alles entscheidende Frage.
Man muss sich schon früh entscheiden, doch diese Entscheidung bringt Konsequenzen mit sich.

Ist man bereit dazu? Oder will man später doch einmal Kinder und Familie haben?

Besonders für Mädchen ist die Frage schwer zu beantworten. Man hat Angst vor der Zukunft, vor den Konsequenzen der Entscheidung und vor dem Druck, welcher ständig auf einem lasten wird, und es auch schon tut.

Dieses Gefühl der Unerwünschtheit und die Angst vor der Zukunft ist bei Mädchen wirklich am stärksten. Es wird verstärkt durch Studien, wie zum Beispiel die Tatsache, dass Männer in Deutschland ca. 23% mehr verdienen als Frauen im selben Beruf, bestätigt. Wo bleibt da die Emanzipation, von welcher wir alle ausgehen?

Emanzipation als lästiger Beigeschmack des Dienstleistungszeitalters?

Zukunft, Karriere, alles ohne Gleichberechtigung ist keinesfalls das, was wir von unserem weiteren Werdegang erwarten. Die Angst davor unerwünscht zu sein wird durch fehlende Emanzipation gestärkt. „Wird wohl er oder ich genommen bei dem Vorstellungsgespräch für das heiß ersehnte Duale Studium?“

Den Fakten nach zu urteilen wird er es sein.

Also, das Fazit daraus ziehen: Frauen raus aus Deutschland, auf nach Italien, wo der Unterschied nur bei 4,9% liegt.

Die Flucht ins Ausland wird von vielen von uns angestrebt, da man sich dort etwas anderes erhofft, doch ist es oftmals einfach nur der selbe Ablauf in einer anderen Klimazone.

Sollte man sich seinen Ängsten und seinen Gefühlen stellen, oder wirklich davor flüchten? Wodurch wird man gestärkt und was erwartet einen bei einer Flucht, einer Flucht ins Ungewisse?

Ängste bekämpfen ist die bessere Wahl. Wir sind stark, wir sind eine ganze Generation, wir sind die Zukunft. Wir sollten nicht länger das Gefühl der Unerwünschtheit hinnehmen, sondern wieder aktiv einen Teil der Gesellschaft bilden, was wir durch unsere Werte, wie Disziplin, Ehrgeiz und Tatendrang erreichen können.

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